Warum der Januar der beste und zugleich schlechteste Monat ist, um einen neuen Job zu finden – Karriere.de (2024)

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Neues Jahr, neuer Job? Den Vorsatz haben viele. Doch für die Jobsuche im Januar gelten ein paar ungeschriebene Gesetze.

Lazar Backovic | 14.01.2019

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Unterhaltungen auf dem Flur, Stau auf dem Weg zur Arbeit und an der Kaffeemaschine: Spätestens diese Woche hat es auch der letzte gemerkt, das neue Jahr hat wirklich begonnen.Viele dürften die zurückliegenden Feiertage für neue Vorsätze genutzt haben– nicht nur privat, sondern auch beruflich.

Wenn Sie jetzt gerade auf der Jobsuche sind, sollten Sie eines im Hinterkopf behalten: Der Januar ist ein besonderer Monat auf dem Bewerbermarkt.

Hier sind drei gute und zwei schlechte Nachrichten für alle, die sich in diesem Monat beruflich verändern wollen. Beginnen wir mit der schlechten Nachricht…

Die schlechte Nachricht:Sie sind nicht allein

Wer regelmäßig ins Fitnessstudio geht, kann es in diesen Tagen sehen: Der Januar ist der Monat der guten Vorsätze.

Das sorgt nicht nur am Tresen jeder Muckibude für Gedränge.

„Auch auf dem Bewerbermarkt ist im Januar extrem viel los“, sagt Emine Yilmaz, Direktorin bei der Personalberatung Robert Half und dort verantwortlich für die Geschäftsbereiche Finanzen und IT.

Ihre Beobachtung: Auf eine Stelle kommen – im Schnitt – zwei Bewerber. So dicht sei die Nachfrage in anderen Monaten nicht, sagt die Expertin.

Die gute Nachricht: Im Januar werden viele Stellen frei

Ein voller Bewerbermarkt bedeutet im Umkehrschluss auch: In anderen Unternehmen dürfte demnächst die ein oder andere Stelle frei werden. „Die Fluktuation im Januar ist in den meisten Unternehmen hoch“, erklärt Robert-Half-Beraterin Yilmaz. In den betroffenen Firmen entstehen Personallücken, die nur darauf warten gefüllt zu werden.

Vor allem im Finanz- und IT-Sektor sieht die Expertin traditionell den größten Bedarf zu Jahresanfang.

Die schlechte Nachricht:08/15-Bewerbungen können Sie im Januar besonders vergessen

Wo sich viele Menschen bewerben, müssen Kandidaten aus der Masse hervorstechen, wenn sie erfolgreich sein wollen – zum Beispiel, indem Sie wichtige Stationen im Lebenslauf im Bulletpoint-Stil gestalten. „Durch die Auflistung soll klar werden, welche Erfahrungen und Fähigkeiten Sie genau gesammelt haben“, sagt Yilmaz.

Auch ein extraMotivationsschreibenkann die eigene Wechselwilligkeit unterstreichen.

Eine andere Möglichkeit, um im Gedächtnis zu bleiben, ist ein kurzes Video. „Da reichen 30 bis 40 Sekunden, in denen klar wird, warum Sie den Job wollen“, so Yilmaz.

Fast wichtiger als die tatsächliche Motivation sei im Video die Wirkung des Kandidaten. „Jede Personalabteilung möchte wissen, mit was für einem Typ Mensch sie es zu tun hat.“ EinenErfahrungsbericht zu Videobewerbungenlesen Sie hier.

Die gute Nachricht:Initiativbewerbungen haben im Januar gute Chancen

Die Stellen, die aktuell ausgeschrieben sind, stammen so gut wie alle noch aus den Budgetplanungen des Vorjahres. „Viele Unternehmen planen aber gerade im Januar mit neuen Stellen. Dann ist es perfekt, wenn Ihr Lebenslauf schon daliegt“, sagt Personalberaterin Yilmaz. Das geht übereine aussagekräftige Initiativbewerbung– eine Checkliste dazu finden Sie hier. Bei der Suche nach ihrer Traumstelle haben hochqualifizierter Jobkandidaten besondere Wünsche: Ein gutes Gehalt, ein sicherer Arbeitsplatz sowie flexible Arbeitsmodelle stehen ganz oben auf ihrer Liste. Auch „Mitarbeiter Benefits“ sind äußerst beliebt.

Von Übereifer rät Yilmaz jedoch dringend ab. Ihr Tipp: Lieber Zeit nehmen, um eine attraktive Bewerbung vorzubereiten, statt schnell viele Bewerbungen herauszuhauen. „Es geht nicht allein darum der erste Bewerber zu sein, sondern der erste, der passt“, so Yilmaz.

Und noch eine gute Nachricht für alle Ungeduldigen: Antworten kommen prompt

Auf Rückmeldungen sollten Bewerber im Januar nicht allzu lang warten müssen: „Der Bewerbermarkt im Januar ist heiß, die meisten Kandidaten bewerben sich gleich auf mehrere Stellen gleichzeitig – das wissen auch die Unternehmen“, sagt Robert-Half-Direktorin Yilmaz. Da bringe es nichts die Sache unnötig spannend zu machen. „So wie beim Dating“, sagt Personalberaterin Yilmaz, „wer da zu lange wartet, hat seine Chance womöglich auch für längere Zeit verspielt.“

Manchmal gibt es zwischen Beruflichem und Privatem eben doch mehr Parallelen als man denkt.

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FAQs

Wann ist die beste Zeit für einen Jobwechsel? ›

Der Winter ist die beste Jahreszeit für Bewerbungen. In der Zeit zwischen November und Dezember hast du sehr gute Jobchancen, denn kurz vor dem Jahresende ist das Angebot an zu besetzenden Stellen hoch, die Nachfrage beziehungsweise das Engagement seitens Bewerberinnen und Bewerber jedoch eher niedrig.

Wann sollte man sich für einen neuen Job bewerben? ›

Wann sollte ich mit dem Bewerben beginnen? Als Faustregel gilt, Bewerbungen etwa ein halbes Jahr vor dem gewünschten Einstiegstermin loszuschicken. Denn oft brauchen die Firmen eine ganze Weile von der ersten Sichtung bis zur Entscheidung.

Wann sollte ich mir einen neuen Job suchen? ›

Wie lange dauert es einen neuen Job zu finden? Eine Umfrage der Stellenbörse Stepstone im Jahr 2018 ergab, dass es bei Fachkräften durchschnittlich 5,2 Monate dauert, bis sie einen neuen Job finden. Hierbei wurde der Zeitraum von der ersten Recherche bis zur Vertragsunterzeichnung betrachtet.

Wann bewerben sich die meisten? ›

Laut einer Recruiting Analyse von StepStone sichert der Wochenanfang die höchste Reichweite zum Schalten von Stellenanzeigen in ihrer Jobbörse. Montags und dienstags zwischen 8 und 13 Uhr wird nach Angaben von StepStone am stärksten nach Jobs gesucht.

Warum Jobwechsel nach kurzer Zeit? ›

Einen Jobwechsel nach 1 Jahr begründen können Sie gut durch persönliche Gründe. Ein Umzug des Partners aufgrund seiner Arbeit, familiäre Entwicklungen oder auch einfach die eigene Work-Life-Balance sind nachvollziehbare Gründe für kurzfristige Neuorientierung.

Warum wechsle ich ständig den Job? ›

Generell gibt es zwei Motivationen für einen Jobwechsel: Entweder möchten Sie von Ihrer alten Position weg oder Sie möchten zu einer anderen Position hin. Im ersten Fall sind Sie mit der Situation an Ihrem aktuellen Arbeitsplatz so unzufrieden, dass Sie ihn verlassen oder gar vor ihm flüchten wollen.

Wann sollte man sich nicht bewerben? ›

Sommerzeit ist Urlaubszeit – und der denkbar schlechteste Zeitpunkt eine Bewerbung abzuschicken. Auch wenn die Konkurrenz in den warmen Monaten gering ist, werden weniger Stellen ausgeschrieben. Grund dafür ist das wohlbekannte Sommerloch sowie der Umstand, dass viele Mitarbeiter des Unternehmens in Urlaub gehen.

Sollte man sich freitags bewerben? ›

Montags und freitags geht es darum, mit den Bewerbungen und den E-Mails auf den laufenden Stand zu kommen. “ „Idealerweise schicken Sie Ihre Bewerbung genau in dem Moment, sobald sie am Freitagmorgen durch die Tür kommen“, empfiehlt Walker.

Wie Jobwechsel in Probezeit begründen? ›

Bei einem Jobwechsel in der Probezeit sind Ehrlichkeit und Offenheit wichtig. Erklär die Gründe für deinen Jobwechsel offen. Betone jedoch vor allem deine Motivation für den neuen Job und zeig, dass du aus der Erfahrung gelernt hast und jetzt bereit bist, neue Herausforderungen anzunehmen.

Sollte man kündigen wenn man unglücklich ist? ›

Schlechte Phasen gibt es immer und überall, auch im „Traumjob”. Wenn du jedoch regelmäßig unzufrieden im Job bist, kann sich das sogar negativ auf deine Gesundheit äußern und es ist höchste Zeit Maßnahmen zu ergreifen. Kündigen sollte immer das letzte Mittel der Wahl sein und kein Schnellschuss.

Was ist eine Wechselmotivation? ›

Als Wechselmotivation bezeichnet man die Gründe oder Motive, die Sie dazu veranlassen, Ihren aktuellen Job zu verlassen und eine neue Stelle zu suchen. In den meisten Fällen gibt es mehrere Gründe für eine Kündigung. Deshalb sollten Sie die Wichtigsten herausfiltern und diese als Wechselmotivation angeben.

Welcher Wochentag bewerben? ›

Der ideale Zeitpunkt, um die Bewerbung abzuschicken, ist laut drei Experten daher dienstags zwischen 6 und 10 Uhr morgens. Außerdem empfehlen sie, Push-Notifications zu abonnieren, um möglichst früh von neuen Stellenanzeigen zu erfahren und sich entsprechend zügig bewerben zu können.

Wo bewerben sich die meisten Leute? ›

Nach den Ergebnissen des Bewerbungsreports von softgarden aus dem Jahr 2019 bewerben sich die meisten Befragten am häufigsten per E-Mail für einen Job (48,9 Prozent). Rund 44 Prozent verwenden Onlineformulare am häufigsten für ihre Bewerbung.

Wie oft darf ich mich bewerben? ›

Wie oft kann ich mich bei einem Unternehmen bewerben? Für die Anzahl der Bewerbungen bei einem Arbeitgeber gibt es kein Limit.

Wann wird es Zeit zu kündigen? ›

Kündigungsfristen einhalten: Bevor du deinen Job kündigst, solltest du dich über die vereinbarte Kündigungsfrist im Arbeitsvertrag informieren. Ist keine genaue Kündigungsfrist genannt, hältst du dich laut Arbeitsrecht an eine ordentliche Kündigungsfrist von 28 Tagen entweder zum 15. oder am Monatsende.

Wie viele Jobwechsel sind ok? ›

Der Münchner Headhunter Christian Pape empfiehlt Kandidaten, sich alle drei Jahre nach einem neuen Job umzusehen. Im Berufsleben rund 13-mal die Stelle wechseln – ist das die Zukunft auf dem Arbeitsmarkt? Ein häufiger Jobwechsel kann der Karriere durchaus gut tun. Solange er sinnvoll begründet ist.

Wie oft Job wechseln ist normal? ›

Jobwechsel sind in der modernen, schnelllebigen Arbeitswelt keine Seltenheit. Laut einer Stepstone Umfrage wechseln Arbeitnehmer*innen in Deutschland im Durchschnitt alle vier Jahre ihre Arbeitsstelle.

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